Energieblog
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Russland: Öllieferung an China für Riesenkredit
Am Dienstag unterzeichneten China und Russland nach monatelangen Verhandlungen das größte Energie-Kreditabkommen in der Geschichte Russlands. Die Rede ist von einem absoluten Rekordkredit in Höhe von 25 Milliarden Dollar, das sind rund 19,7 Milliarden Euro. Diese Meldung stammt von der Agentur Interfax, welche sich hierbei auf den Energiekonzern CNPC China beruft. Zudem soll sich China laut Interfax den Zugriff auf ein Volumen von insgesamt 300 Millionen Tonnen Öl gesichert haben. Aufgrund drastisch gefallener Weltmarktpreise benötige der russische Energiekonzern dringend Kredite aus dem Ausland. Zudem bemüht sich Russland nach Alternativen zum europäischen Absatzmarkt.
Die Staatskonzerne vereinbarten zudem im Beisein von Wang Qishan, Chinas Vizeregierungschef sowie dessen russischen Amtskollegen Igor Setschin den Bau einer Pipeline-Abzweigung zur russisch-chinesischen Grenze. Vorerst erfolgte hinsichtlich der Krediteinigung keine offizielle Bestätigung. Rosneft, Russlands größter und vom Kreml kontrollierter Erdöllieferant soll, der chinesischen Entwicklungsbank zufolge, einen Kredit in Höhe von 15 Milliarden Dollar erhalten, während für Transneft 10 Millarden Dollar veranschlagt wurden. Weitere Informationen bezüglich der Kreditkonditionen gab es vorerst nicht.
Der chinesische Konzern CNPC veranlasste bereits vor fünf Jahren an Rosneft eine Vorauszahlung in Höhe von sechs Millarden, womit Rosneft den Aufkauf von Yukos, des vom Staat zerschlagenen Konkurrenten, dessen Eigentümer Michail Chodorkowski, Kremlkritiker und wegen Steuerhinterziehung verurteilter Oligarch war. Hinsichtlich der Ölpreise bestanden zwischen Peking und Moskau immer wieder Unstimmigkeiten.
Seit Jahren ist Russland mit dem Bau seiner ersten Ölpipeline in Richtung Fernost beschäftigt. Vorgesehen ist der Bau einer rund 70 Kilometer langen Abzweigung von der Ostsibirien-Pipeline zur Chinesischen Grenze. Bisland erfolgt die jährliche Menge von zuletzt ca. neun Millionen Tonnen über den Schienenverkehr nach China.
Quelle: http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/454702
Bleibt abzuwarten, ob er bei einer Krise oder Unstimmigkeiten auch China in den “Genuss” einer Liefersperre seitens Russland kommt.