Sachsens Landwirte sorgen für Boom bei Biogas

Strommenge aus Biomasse versorgt mehr als 100.000 Haushalte
Der Boom von Biogasanlagen in Sachsen hält weiter an. „Die Anzahl der Anlagen ist im vergangenen Jahr um zwei Drittel auf 91 gestiegen“, sagte heute (Sonntag, 4. Februar) Umwelt- und Landwirtschaftsminister Stanislaw Tillich. Wie der Minister betonte, werden in den nächsten Monaten weitere Anlagen in Betrieb gehen. „Potential ist noch genug vorhanden, unsere Landwirte entdecken Biogas mehr und mehr als zweites Standbein“. Die installierte elektrische Leistung betrage inzwischen über 33 Megawatt. Damit sei eine Strommenge herstellbar, die den Bedarf von über 100.000 Haushalten abdeckt.
Die Nutzung von Biogas hat gleich mehrere Vorteile: Es ist Einkommensquelle, Wirtschaftsmotor, Alternative zu teurem Heizöl und nicht zuletzt äußerst klimafreundlich. Besonders freut den Minister, dass mit den gewerblichen Anlagen auch Arbeitsplätze im ländlichen Raum geschaffen werden. Sachsen fördert den Bau von Biogasanlagen seit 2001. Bis Ende 2006 wurden Zuschüsse von insgesamt 26,4 Millionen Euro ausgezahlt, davon allein im letzten Jahr 15,4 Millionen Euro. Der Fördersatz betrage bei kommunalen und landwirtschaftlichen Anlagen bis zu 30 Prozent. Dabei werden besonders die Unternehmen unterstützt, die die gewonnene Energie effektiv einsetzen und nicht nur Strom erzeugen, sondern auch die anfallende Wärme nutzen.
Biogas entsteht bei der Zersetzung von organischer Materie wie Gülle oder Festmist durch Bakterien unter Luftabschluss. Am Ende des Prozesses bilden sich Methan, Kohlendioxid, Stickstoff und Spurengase. Das Gasgemisch (Biogas) kann zur Strom- und Wärmegewinnung verwendet werden. Ein Kubikmeter Biogas hat den Heizwert von 0,6 Kubikmeter Erdgas oder 0,6 Liter Heizöl.
Quelle: SMUL Sachsen – Pressemitteilung 5.2.2007

Dieser Artikel wurde von Energieblog.de am 05. Februar 2007 geschrieben und unter Energie, Energiekosten, Technik, Umwelt abgelegt.

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