Verkauft E.ON sein Stromnetz?

Nachdem sich der Energiekonzern E.ON mit der EU-Kommission geeinigt hat, will er in den kommenden Monaten mit dem Verkauf seiner Höchstspannungsnetze beginnen. Wie ein Sprecher des Konzerns bekannt gab, soll mit dem Verkauf bereits im Frühjahr begonnen werden. Bevor dies bekannt gegeben wurde, hatten Wettbewerbshüter in Brüssel die Kartelluntersuchungen gegen die E.ON niedergelegt.

Dieser Schritt war mit verschiedenen Zusagen des Energieriesen verbunden. Durch den Verkauf der Stromnetze wird es große Neuerungen auf dem Energiemarkt geben. Damit verbunden ist ein größeres Angebot für den Stromabnehmer. Der Verbraucher wird wesentlich mehr Auswahlmöglichkeiten haben. Zudem kann auf diese Weise ein wesentlich strukturierterer und härterer Wettkampf stattfinden. Mit steigender Auswahl und wachsendem Wettkampf begründete man auch die Entscheidung der Kommissare. Die Ermittlungen gegen den Energiekonzern dauerten über zwei Jahre an.

Die Entscheidung, das Stromnetz verkaufen zu wollen, war im Februar durch den Konzern unerwartet bekanntgegeben worden. Damit reagierte der Stromriese auf die Verdächtigungen der Kommissare, die E.ON habe ihre Vormachtstellung ausgenutzt und missbraucht. Desweiteren hatten die EU-Wettbewerbskommissare die Entscheidung getroffen, dass die Stromversorger nicht gleichzeitig auch die Betreiber der Stromnetze sein sollen. Mit dieser Entscheidung soll der Wettbewerb auf dem Strommarkt wesentlich belebt und aktiver gestaltet werden. Die Bundesregierung an sich hatte sich lange gegen diesen Beschluss gewehrt. Durch das Vorgehen der E.ON fühlte sie sich dann im Kampf allein gelassen. Alles in allem ist das Vorgehen der E.ON verständlich und nachvollziehbar. Zudem kommt es dem Verbraucher sehr entgegen. Er hat wesentlich mehr Möglichkeiten, sich für einen Anbieter zu entscheiden.

Dieser Artikel wurde von Energieblog.de am 29. November 2008 geschrieben und unter Energie abgelegt. Ihm wurden folgende Schlagworte zugewiesen: , , , .

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