Energieblog
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SPD: Atomstrom kann ersetzt werden
Zu den heute vorgestellten Aufstellungszahlen der Windkraft und zur aktuellen Debatte ueber den Ersatz des Atomstroms erklaert der umweltpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Marco Buelow:
Mit knapp ueber 2.200 Megawatt (MW) installierter Leistung uebertreffen die heute vorgestellten Aufstellungszahlen der Windenergie fuer das Jahr 2006 die urspruenglich in den Szenarien zugrunde gelegten Werte zum Ausbau der Windkraft in Deutschland; aktuell sind etwa 20.622 MW Windkraft in Deutschland installiert. Zusammen mit den rasant ansteigenden Zuwaechsen bei der Biomasseverstromung, bei Biogas und der Sonnenenergie und mit den anderen Erneuerbaren Energien, wie der traditionellen Wasserkraft und der noch in Anfaengen befindlichen Geothermie, decken die Erneuerbaren Energien einen immer weiter steigenden Anteil an der Stromerzeugung Deutschlands.
Bereits der juengst vorgestellte EU-Fortschrittsbericht ueber den Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, der im Rahmen des EU-Energiepaktes praesentiert wurde, bescheinigt Deutschland eine Vorreiterrolle beim Ausbau der Erneuerbaren Energien – das fuer das Jahr 2010 vorgesehene Ziel von 12,5 Prozent-Anteil duerfte vorzeitig erreicht werden. Fuer das Jahr 2020 kann mit rund 25 Prozent das Minimal-Ziel von 20 Prozent uebertroffen werden.
Die rasante Entwicklung in der Realitaet macht einmal mehr deutlich, was auch schon Szenarien der letzten Energie-Enquete-Kommission des Bundestages oder Gutachten von namhaften Wissenschaftsinstituten aufgezeigt haben: Die Stromerzeugung aus Atomenergie ist allein durch die Erneuerbaren Energien ersetzbar. Wenn wir zudem noch die Energieeffizienz weiter steigern, werden wir riesige Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel und die Energieressourcenabhaengigkeit erreichen.
Statt immer wieder aufs Neue die energiepolitische Diskussion ideologisch auf die Verlaengerung der AKW-Laufzeiten einzuengen, sollten sich die Spitzenpolitiker von CDU und CSU gerade zur Bewahrung der Schoepfung, zum Erhalt der Natur und aus Gruenden der Generationengerechtigkeit fuer die Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau Erneuerbarer Energien einsetzen.
Im Bereich der Erneuerbaren Energien muessen noch vorhandene administrative und rechtliche Hindernisse beim Ausbau beseitigt werden; im Rahmen einer Repowering-Strategie auf Bundes- und Landesebene gilt es, die ertragreichen Standorte fuer Windkraftanlagen optimal auszuschoepfen.
Im Bereich der Energieeffizienz gilt es durch eine anspruchsvolle Novellierung des Kraft-Waerme-Kopplung-Gesetzes und eine engagierte nationale Umsetzung der Endenergieeffizienz-Richtlinie und der so genannten Oeko-Design-Richtlinie die Energieproduktivitaet zu steigern.
In beiden Bereichen koennte die CDU/CSU – zum einen ueber das Bundeswirtschaftsministerium, zum anderen ueber die CDU-gefuehrten Bundeslaender – auch einmal eine konstruktive Rolle spielen.