Energieblog
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Fleißarbeit des Bundestages: Entscheidungen über Maßnahmen zum Klimaschutz
Fleißarbeit des Bundestages: Entscheidungen über Maßnahmen zum Klimaschutz
Auf ihrer Klausurtagung in Merseburg im August 2007 beschloss die Bundesregierung ein umfangreiches Energie- und Klimapaket. Hierbei sollen bis zum Jahr 2020 die Treibhausgasemissionen um 36 Prozent sinken. Der Bundestag stimmt am Freitag über vier Gesetzentwürfe ab, mit welchen das Programm teilweise umgesetzt werden soll.
Die Öffnung des Messwesens bei Gas und Strom für den Wettbewerb sowie die Förderung der Erneuerbaren Energien bei Wärme, Strom und der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung stehen (KWK) stehen hierbei im Vordergrund.
Kraft-Wärme-Kopplung: Technologie der Zukunft
Wird bei der konventionellen Stromerzeugung sehr viel Energie vergeudet, so können durch die Kraft-Wärme-Kopplung mehr als 90 Prozent der Energie verwendet werden. Es würde also mehr verwendet als verschwendet. Ziel der ist laut Bundesregierung, dass der Anteil des ökoverträglichen Stroms an der kompletten Elektrizitätsproduktion bis zum Jahr 2020 auf etwa 25 Prozent verdoppelt wird, derzeit liegt dieser bei 12 Prozent. Mit der Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes sollen Modernisierung sowie Neubau von KWK-Anlagen gefördert sowie die Markteinführung von Brennstoffzellen unterstützt werden. Zudem soll der Aus- und Neubau von Wärmenetzen, in welche die Einspeisung des Stroms aus Kraft-Wärme-Anlagen erfolgt, voran getrieben werden. Die Bundesregierung will hierfür rund 750 Millionen Euro jährlich investieren
Erneuerbare Energien sollen mehr Strom liefern
Zudem hat die Bundesregierung in ihrem Energie- und Klimapaket eine deutliche Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Wärme-und Stromversorgung beschlossen. Rund 14 Prozent des Stroms wurden 2007 aus Erneuerbaren Energien gewonnen. Hierunter fallen Bio-, Solar-, Wasser- und Windenergie. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll dazu beitragen, dass der Energieverbrauch an Erneuerbaren Energien auf 25 bis 30 Prozent ansteigen und nachfolgend kontinuierlich weiter wachsen soll. Zudem soll dieser gewonnene Strom wettbewerbsfähig werden und zukünftig auch ohne finanzielle Förderung auskommen, um sich auf dem Markt behaupten zu können. Dieses sei, nach Auffassung der Bundesregierung, Voraussetzung, dass Erneuerbare Energien in Zukunft auf dem Energiemarkt eine tragende Rolle spielen kann.
Für Neubauten Wärme aus Erneuerbaren Energien
Und noch ein Entwurf: ein Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) soll zu einer deutlichen Erhöhung des Anteils der Erneuerbaren Energien am Energiebedarf von Gebäuden beitragen. Für Bauherren, die ihr Haus nach dem 31. Dezember 2008 fertig gestellt haben, soll künftig die Verpflichtung bestehen, einen festgelegten Anteil seines Bedarfes an Wärme aus Erneuerbaren Energien zu gewinnen. Diese könnte aus Solarthermie, Umweltwärme oder Biomasse bestehen. Der Bauherr beziehungsweise Hauseigentümer kann alternativ ebenfalls Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen nutzen beziehungsweise Maßnahmen zur Energieeinsparung forcieren.
Auch Besitzer von Alt-und Neubauten werden nicht vergessen, denn diejenigen, welche nicht unter die Nutzungspflicht fallen, erhalten künftig, wenn sie sich freiwillig für den Einsatz Erneuerbarer Energien entscheiden, vom Staat eine finanzielle Förderung. Für diese meist sehr kostenintensiven Modernisierungsmaßnahmen will die Bundesregierung von 2009 bis 2012 Fördermittel in Höhe von bis zu 500 Millionen Euro jährlich bereitstellen.
Sollen, könnten, würden… Es sind ja alles sehr gute und gut gemeinte Ansätze. Aber würden nicht Nägel mit Köpfen und Sofortmaßnahmen mehr greifen? Natürlich kann nicht alles sofort und gleich umgesetzt werden, will man realistisch bleiben. Neue Anlagen brauchen ihre Zeit, dass sie nicht von heute auf morgen errichtet werden können, ist klar. Aber gibt es wirklich nichts, was man bereits vor dem Jahr 2020 tun kann? Maßnahmen, die jetzt schon spürbar greifen? Bis 2020 sind immerhin noch zwölf Jahre, wertvolle Zeit, in der vieles geschehen kann!
Es könnten sich auch mehr Privatpersonen angesprochen und verpflichtet fühlen, ihren eigenen kleinen Beitrag schon jetzt zu leisten, denn immerhin könnten viele kleine Beiträge doch auch schon greifen und zu einem größeren Beitrag werden, oder wartet man immer nur, was die Obrigkeit entscheidet, prüft, entwirft und veranlasst?
Wir alle sollten uns angesprochen fühlen und im Kleinen damit beginnen, mit Energie sorgfältiger umzugehen. „Wieso sollte ich das denn tun? Mein Nachbar und meine Freunde interessiert das auch nicht.“ Würden jetzt viele sagen, aber wieso kann man sich nicht die andere, manchmal etwas unbequemere Seite, als Vorbild nehmen? Ist es wirklich so eine Höchstleistung, Glühbirnen gegen Energiesparlampen auszutauschen, Geräte nicht mehr im Standby weiterlaufen zu lassen (man bekommt tatsächlich keinen Muskelkater, wenn man zwei- oder dreimal am Tag ein Knöpfchen drückt)? Es gibt viele Möglichkeiten, die man bereits jetzt schon ergreifen kann, also wieso nehmen nicht viel mehr Menschen sie auch in Anspruch? Wäre dem so, könnte mit Sicherheit schon weit vor 2020 viel mehr Energie eingespart werden…