Energieblog
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EEG-Umlage: Was ist das und wen betrifft sie?
Mit dem Gesetz zu den Erneuerbaren Energien hat die Bundesrepublik Deutschland 2004 ein Instrument eingeführt, mit dem alternative Technologien der Energieerzeugung gefördert und marktfähig gemacht werden können – vor allem die Solarenergie. Die Finanzierung dieses Prozesses erfolgt nicht mit Steuermitteln, sondern über einen Anteil im Strompreis, den jeder Verbraucher bezahlt. Dieser Anteil, die so genannte EEG-Umlage, richtet sich in der Höhe nach den jeweils erreichten Kapazitäten und wird jedes Jahr neu festgelegt. Im Gegenzug erhalten Betreiber von Solarstromanlagen auch in jedem Jahr eine geringere Vergütung pro Kilowattstunde, die sie in das öffentliche Netz eingespeist haben.
Der Anstieg der EEG-Umlage
Solange der Zuwachs der Kapazitäten für Solarenergie faktisch immer noch von Null ausging, war die EEG-Umlage eine sehr geringe Größe, die lange Zeit einen Cent im Strompreis nicht überschritt. Auch die Einspeisevergütung sank nur moderat. Aber der Solarboom sorgte für einen überdimensionalen Zuwachs. Seit dem Jahr 2010 haben sich die Solarkapazitäten in Deutschland jährlich nahezu verdoppelt. Heute werden fast 30.000 MW Solarstrom in Deutschland erzeugt, das sind mehr als 5 % der deutschen Stromproduktion. Die erneuerbaren Energien haben 2012 insgesamt einen Stand von 26 % erreicht. Dieses Volumen gleicht bereits heute den Verlust des Atomstroms aus. Dafür sind aber für immer mehr Solarstrom-Anlagen (2012: ca. 1,5 Millionen) mit immer höherer Leistung Einspeisevergütungen zu zahlen, die um ein Mehrfaches über dem börsengehandelten Strompreis liegen. Dadurch ist auch die EEG-Umlage zuletzt rasant angestiegen.
Strukturelle Gründe für den Anstieg der EEG-Umlage
Ein Teil des Anstiegs der EEG-Umlage ist jedoch durch die geltende Struktur bedingt. Konform zum steigenden Angebot ist der Börsenpreise für Strom gesunken. Da die Energieversorger aber die Differenz zwischen tatsächlich realisierten Einnahmen aus dem Stromverkauf und gezahlter Einspeisevergütung aus der EEG-Umlage zurück erhalten, wird das zu erstattende monetäre Defizit noch zusätzlich größer. Paradox: Die Strompreise sinken, aber die Verbraucher müssen mehr zahlen.
Dadurch, dass ein großer Teil der Wirtschaft von der Zahlung der Umlage durch das Wirtschaftsministerium befreit wird, fällt diese zudem noch doppelt so hoch aus, als sie eigentlich müsste.
Strompreiserhöhung 2013
Den Anstieg der EEG-Umlage auf über 5 Cent pro Kilowattstunde in 2012 (ca. 1,7 Cent Zuwachs) haben die großen Energieversorger zum Anlass genommen, eine „historische“ Strompreiserhöhung von 12 % für das Jahr 2013 vorzunehmen. Für einen durchschnittlichen deutschen Haushalt bedeutet das ca. 70 Euro Mehrkosten im Jahr. Nur etwa ein Viertel der deutschen Verbraucher ist davon nicht unmittelbar betroffen. Energiesparen ist das beste Mittel gegen den Preisauftrieb. Mit einer Reform des EEG ist erst nach der Bundestagswahl 2013 zu rechnen.