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Tempolimit: VCD-Protest vor dem Bundeskanzleramt
Bei einer Protestaktion vor dem Bundeskanzleramt hat heute der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) von der Bundesregierung die sofortige Einführung eines Tempolimits von 120 Kilometern pro Stunde auf deutschen Autobahnen gefordert. Aktivisten stellten einen Wald von 120km/h-Verkehrsschildern auf und hielten ein Transparent mit der Aufschrift *Klimawandel bremsen – Tempolimit jetzt!’. Wenn die Bundesregierung den Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland bis 2020 tatsächlich um 30 Prozent verringern wolle, dürfe sie auf keine einzige dafür zielführende Maßnahme verzichten. Durch ein Tempolimit könnten jährlich mindestens 1,35 Milliarden Liter Kraftstoff beziehungsweise 3,3 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.
Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: *In der Berliner Erklärung zum 50. Jahrestag der EU hat Bundeskanzlerin Angela Merkel unterschrieben, gemeinsam mit den anderen europäischen Staaten beim Klimaschutz vorangehen zu wollen. Gleichzeitig soll aber Deutschland das einzige Land in Europa ohne Tempolimit bleiben. Damit ignoriert die Bundesregierung nicht nur die Forderung von EU-Umweltkommissar Stavros Dimas sondern auch den Mehrheitswillen der deutschen Bevölkerung. Dieser klimaschädliche Alleingang muss endlich beendet werden.’
Das von einer Gruppe von Bundestagsabgeordneten geforderte Tempolimit von 130 km/h beurteilt der VCD als einen Schritt in die richtige Richtung, in seiner Wirkung jedoch zu schwach. Bei 120 km/h wäre die CO2-Einsparung um 50 Prozent größer. Neben den positiven Auswirkungen auf das Klima erhöhe eine Geschwindigkeitsbegrenzung auch die Verkehrssicherheit. Auf Autobahnen kämen 70 Prozent der Getöteten auf Abschnitten ohne Tempolimit ums Leben, 44 Prozent der schweren Verkehrsunfälle würden aufgrund überhöhter Geschwindigkeit verursacht.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: *Jährlich rund 21000 Unfälle mit Personenschaden und 662 Tote, das ist die traurige Bilanz auf deutschen Autobahnen. Durch ein Tempolimit von 120 km/h könnte die Zahl der Verkehrstoten um 20-30 Prozent reduziert werden. Es ist schlicht ein Gesetz der Physik, dass niedrigere Geschwindigkeiten Unfälle verhindern und geringere Aufprallgeschwindigkeiten die Folgen eines Unfalls mindern.’
Pressemitteilung VCD 27.3.2007
Weitere Infos, sowie das Hintergrundpapier zu der Aktion gibt es bei www.vcd.org