Energieblog
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Intelligente Stromzähler: bei Verbrauchern herrscht noch immer Skepsis
Er wurde schon viel gepriesen und auch bereits hier im Blog wurde ihm ein eigener Artikel gewidmet: der intelligente Stromzähler. Ihm, obwohl auch anderenorts viel gepriesen, stehen deutsche Haushalte noch immer skeptisch gegenüber. Der Grund könnte hauptsächlich das bisher ungünstige Preis-Leistungsverhältnis sein, was eine von im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) durchgeführte forsa-Studie ergab.
Zwar besteht seit Anfang dieses Jahres für Neubauten sowie bei größeren Renovierungen die Vorschrift, so genannte “intelligente” digitale Stromzähler einzubauen, haben Verbraucher allerdings die Wahl, dann verzichten sie momentan lieber noch auf den Einbau der “smart meter”. Gut kommen dagegen die Möglichkeiten der neuen Technik an, mit welchen der Verbrauch an Energie durch eine genaue Erfassung weitaus besser zu steuern ist und unter Umständen tatsächlich zur Einsparung von Stromführen kann. Rund 71 Prozent der im Rahmen der durchgeführten Studie befragten Personen finden die Idee im Grundsatz gut, und sogar 69 Prozent würden sich einen digitalen Basis-Stromzähler einbauen, vorausgesetzt, er wäre kostenlos.
Und hier ist der vermutlich bereits gesuchte Haken: Derzeit ist nicht nur die bloße Bereitstellung der Geräte teuer, sondern in der überwiegenden Zahl der Fälle wird auch noch eine monatliche Gebühr erhoben. Hinzu kommt, dass die Stromversorger immer noch nicht über Tarife verfügen, welche auf die neuen Möglichkeiten abgestimmt snd. Das Einsparpotenzial der Stromzähler könnte insbesondere mit flexiblen, also nach Tageszeit variierenden Stromtarifen ausgeschöpft werden. Derzeit sind solche Angebote jedoch nur erschwert möglich aufgrund der Regulierungen der Bundesnetzagentur. Aufgrund dessen stoßen beim Verbraucherzentrale Bundesverband die Vorgaben der Bundesnetzagentur auch auf Kritik.
„Veraltete Vorgaben verhindern, dass die Zähler ihr Potential wirklich entfalten können“, beschwert sich Gerd Billen, vzbv-Vorstand. Faire und transparente Tarifstrukturen sind erforderlich, da immerhin ein Anteil von 25 Prozent der laut Studie Befragten für die neue Technik Geld investieren würden unter der Voraussetzung niedriger Preise und einem hohen Einsparpotenzial. Eine Entscheidung für den digitalen Stromzähler würden lediglich noch vier Prozent fällen. „Verbraucher sehen zwar die Vorteile, doch das macht die Technik nicht zum Selbstläufer“, erläutert Billen weiter.
Die Verbraucher haben insbesondere hinsichtlich etwaiger Preiserhöhungen und eventuellen mangelnden Datenschutz Bedenken darauf beruhend, dass ein Basiszähler lediglich den Stunden-, Tages-, Monats- sowie Jahresverbrauch anzeigt, während Zusatzmodule eine Übermittlung des Stromverbrauchs an den Anbieter ermöglichen und auf diese Art aus dem bisherigen “normalen” Stromverbraucher der dann “gläserne” Verbraucher werden könnte. Allerdings ist diese Zusatzfunktion notwendig für erhebliche Vorteile eines digitalen Stromzählers wie von der Tageszeit abhängige Tarife, programmgesteuerte Geräte oder auch die Verbrauchsanalyse am Computer.
Quelle: http://news.immobilo.de/2010/06/01/2829-intelligente-stromzaehler-verbrauc