Frisch vom Fass: Biogas-Bier – die Pflanzenpower

Kaum zu glauben, aber wahr. Die Deutschen vertilgen nicht nur durchschnittlich 100 Liter Bier pro Jahr und Kopf, sondern damit auch wichtige Ressourcen. Als alles andere als positiv ist die Ökobilanz des Bieres zu bezeichnen, denn immerhin werden vier Liter Wasser für einen einzigen Liter Bier gebraucht. Und so kommt bei einer Großbrauer ein Verbrauch zustande, welcher dem von 7.000 bis 8.000 Haushalten gleich kommt. Nun hat sich eine Erdinger Brauer entschlossen, völlig neue Wege zu gehen, und dieses mit Erfolg.

Die Bierflaschenabfüllung: Weißbier
Schon um das Image zu wahren, bemühen sich die meisten Brauereien, Energie einzusparen. Den Rest macht der auf dem globalen Biermarkt stetig wachsende Wettbewerb und der hiermit verbundene Kostendruck und auch der Gedanke des Umweltschutzes aus. Ein nicht unerhebliches Energiesparpotenzial wird durch moderne Brautechnologie sowie eine intelligente Wärmerückkopplung erreichen. “Erdinger Weißbräu” geht nun völlig neue Wege.

Vor einigen Jahren beschloss der Braumeiser und Geschäftsführer des Unternehmens, Peter Liebert, die Ökobilanz des in seinem Unternehmen hergestellten Bieres zu verbessern. Im Hinblick auf die erforderliche Energie wollte Liebert unabhängiger gehen und andere Wege einschlqgen. Sein Ziel war klar, er wollte, anstatt Energie zu verbrauchen, gleichzeitig Energie erzeugen. Die Frage war, wie dieses Ziel in einer Brauerei erreicht werden könne.

Ein genialer Trick mit dem Abwasser
Eine Brauerei verursacht täglich über eine Million Liter Abwasser durch das Spülen von Bieflaschen, Leitungen und Kesseln, worin sich Hefe- und Hopfenreste sowie Überreste der Braugerste neben unterschiedlichen Feststoffen und Reinigungsmitteln befinden. Die Erdinger Brauerei klärt dieses Abwasser bereits seit einigen Jahren in ihrer betriebseigenen Kläranlage, wodurch nicht nur die Abwassergebühren gespart werden. Ein Nebeneffekt ist das durch den Klärprozess entstehende Methan, und dieses ist bestes Biogas.

Strom gleichzeitig verbrauchen und erzeugen
Die Erdiner Brauer setzte bisher das gewonnene Biogas zur Erzeugung von Wärme, um auf diesem Wege zur Unterstützung des energieintensiven Bauprozesses beizutragen. Das Gas musste jedoch zeitweise abgefackelt werden, wenn der Betrieb stillstand, beispielsweise an Wochenenden oder Feiertagen. Mittlerweile wird mit Hilfe modernster Technologie das Biogas gefiltert. Anschließend erfolgt die Verbrennung in einer Brennstoffzelle. Den somit gewonnenen Strom speist die Brauerei in das örtliche Netz ein. Dieses sind circa 240 Kilowatt und ausreichend, um rund 200 Haushalte zu versorgen.

Brauerei liefert Bio-Strom
Die Brauerei kann nach eigenen Angaben ihren Energiebedarf zu etwa 10 Prozent mit der Brennstoffzelle selbst decken und somit auch noch jährlich über eintausend Tonnen CO2 sparen. Peter Liebert äußert sich zu Recht: “Aus dem Abwasser Energie zu erzeugen, das ist ein guter Beitrag. Und wir sind die Ersten, die das machen in unserer Branche. Und ich bin da eigentlich recht stolz drauf – auch als Bierbrauer natürlich.”

Quelle: http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/unkraut/unkraut-energie-und-umwelt-biogas-ID1273234553698.xml

Dieser Artikel wurde von Energieblog.de am 09. Mai 2010 geschrieben und unter blog, Energie, Energie und Umwelt, Energiekosten, News, Technik abgelegt. Ihm wurden folgende Schlagworte zugewiesen: , , , , , , , , .

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