Energieblog
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Rückläufiger Energieverbrauch
Deutschland weist, laut der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, für das erste Halbjahr 2009 einen erheblichen Einbruch beim Energieverbrauch auf.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres war der Energieverbrauch in Deutschland signifikant niedriger als in dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) errechnete nun, dass sich der Verbrauch bei Primärenergien in diesem Zeitraum um sechs Prozent auf 6.525 Petajoule (PJ), das sind 222,7 Mio. t SKE, verringerte. Von dieser Entwicklung waren sämtliche Energieträger betroffen. Eine Ausnahme bildete lediglich das Mneralöl aufgrund der auf Sonderfaktoren beruhenden Entwicklung.
Dieser enorme Rückgang im Energieverbrauch spietelt die derzeitige Konjunkturentwicklung wider. In den energieintensiven Wirtschaftsbranchen führen massive Rückgänge in der Produktion zumindest vorübergehend zu einer fast parallelen Entwicklung zwischen wirtschaftlicher Entwicklung sowie Energieverbrauch. Nach Auffassung der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wird sich der Trend zur Entkopplung von wirtschaftlicher Entwicklung und Energieverbrauch fortsetzen. Leichte Zuwächse waren bei den Heizenergien aufgrund der kühleren Witterung zu verzeichnen, diese beeinflussten jedoch den negativen Gesamttrend nicht maßgeblich.
Um knapp mehr als ein Prozent stieg der Mineralölverbrauch an im Zeitraum zwischen Januar und Juni. Zurückzuführen ist diese Entwicklung fast ausnahmslos auf die gestiegene Heizölnachfrage aufgrund des nicht unerheblichen Preisrückgangs. Rückläufig war hingegen im Verkehrssektor der Absatz von Mineralölprodukten und in der Grundstoffindustrie.
Um elf Prozent rückläufig war der Erdgasverbrauch, welcher zurückzuführen ist auf die verminderte Nachfrage aus der Industrie sowie eines geringeren Einsatzes in der Erzeugung von Strom. Aufgrund der Witterung stieg der Verbrauch privater Haushalte hingegen leichet an.
Einen Rückgang um über 22 Prozent verzeichnete der Verbrauch an Steinkohle. Diese Entwicklung ist zurückzuführen auf den rückläufigen Bedarf der Eisen- und Stahlindustrie. Weniger Steinkohle wurde auch von den Kraftwerken eingesetzt im Vergleich zu dem ersten Halbjahr im Vorjahreszeitraum. Über acht Prozent ging die Stromerzeugung aus Kraftwerken zurück aufgrund ungeplanter und geplanter Anlagenstillstände.
Einen geringeren Beitrag zu der Energiebilanz leisteten in den ersten sechs Monaten ebenfalls die erneuerbaren Enerrgien. Aufgrund der Witterung lag die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen im Minus mit immerhin mehr als 17 Prozent. Um rund neun Prozent verringerte die Wasserkraft ihren Beitrag. Den errechneten Rückgängen standen hinsichtlich Solarenergie und Biomasse Zuwächse gegenüber. Der Beitrag erneuerbarer Energiequellen verringerte sich zur Primärenergiebilanz um 0,7 Prozent im ersten Halbjahr.