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Solarworld vor Insolvenzantrag
Der Solarkonzern Solarworld kündigte am Mittwoch einen Insolvenzantrag zu beantragen. Als Grund nannte das Unternehmen den harten Preiswettbewerb mit chinesischen Solaranbietern und spricht von weiter voranschreitenden Preisverwerfungen. Der Vorstand sehe daher keinen Ausweg mehr und habe sich für Insolvenz entschieden, wie Solarworld am Mittwochabend nach Börsenschluss mitteilte.
In der Mitteilung erklärte der Konzernvorstand, dass keine positive Fortbestehungsprognose bestehe. Bei einer fehlenden Prognose muss ein überschuldetes Unternehmen innerhalb von drei Wochen seine Insolvenz beantragen. Wie Solarworld weiter berichtete, erfolge eine Prüfung der Insolvenzantragspflicht für die Tochterfirmen.
Vor kurzem hatte Solarworld noch von einem Aufwärtstrend gesprochen, nach der mittels Streichung von Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2019 wieder die Gewinnzone erreicht werden könne. Der massive Preisdruck wird nach Konzernangaben in diesem Jahr zu einem Gewinnrückgang führen. Die Preise für Solarmodule fielen und resultierten in einer bedrohlichen Klage in den USA, welche die Existenz von Solarworld bedrohe. Im letzten Jahr belief sich der Verlust auf 92 Millionen Euro. Der Aktienkurs erlebte im nachbörslichen Handel einen rapiden Sturz um 72 Prozent. Die chinesischen Solarzellenhersteller können ihre Solarprodukte zu spotbilligen Preisen anbieten und führt zu einem teils ruinösen Preiskampf auf dem hart umkämpften Solarmarkt. Gegründet wurde Solarworld im Jahr 1998 und ging im November 1999 an die Börse. Heute beschäftigt der Photovoltaik-Konzern über 3.800 Mitarbeiter weltweit. Der Umsatz belief sich 2015 auf 763,5 Millionen Euro.