Energieblog
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Energiegipfel in Sofia: Ausbau von Erdgasversorgung gefordert
Zu Ende des zweitägigen Energiegipfels in Sofia warben die Teilnehmer für eine größere Diversifizierung beim Erdgas. Die insgesamt 28 teilnehmenden Staaten forderten hierfür einen Ausbau internationaler Pipelines, Terminals sowie der Infrastruktur für Erdgas.
In der gemeinsam verfassten Schlusserklärung wurde sich darauf geeinigt, dass zukünftig sämtliche Transitstaaten ihren Vertragsverpflichtungen nachzukommen sowie für eine probleme Zufuhr von Erdgas zu sorgen haben. Unter den Teilnehmern des Gipfeltreffens waren neben den zentralasiatischen und europäischen Ländern ebenfalls die Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres einschließlich Russland zugegen.
In der gemeinsamen Erklärung heißt es ferner, dass alle Erdgasprojekte in Südosteuropa sowie im Gebiet des Kaspischen und des Schwarzen Meeres realisiert werden müssten. Diese Erklärung bezieht sich unter anderem auf die beiden Gasleitungsprojekte South Stream und Nabucco. Die Nabuccopipeline soll, unter Umgehung Russlands, Gas in die EU liefern. Bei der Leitung South Stream handelt es sich um ein gemeinsames Projekt von Gazprom, des russischen Gasmonopolisten sowie ENI, des italienischen Energieversorgers. South Stream gilt als Konkurrenz für Nabucco und soll Gas nach Westen in Umgehung der Ukraine nach Westen pumpen. Bulgarien, zwischen Russland, Asien und Europa gelegen und bisher nahezu völlig abhängig von russischem Erdgas, unterstützt die beiden Projekte.
Bulgarien war während des im Januar aufgetretenen Gaskonfliktes vollständig von der Gasversorgung abgeschnitten, als seitens der Ukraine der Transit russischen Erdgases nach Europa für einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen blockiert wurde. Vor diesem Hintergrund lud die Regierung Bulgariens zum in der Hauptstadt Sofia stattfindenden Energie-Gipfel.