Energieblog
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Streit um Zeit und Energie wegen Sommer- und Winterzeit
Den Stress aufgrund des Zeitmangels durch Umstellen auf Sommmer- und Winterzeit hält die Soziologin Nadine Schöneck für einen Mythos.
Am Sonntag, 29. März, wurden die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Dieses ist Fakt, bereits zum 30. Mal, aber auch, nachdem dieses bereits seit 30 Jahren so gehandhabt wird, belegt eine Umfrage, dass immer noch ein Drittel der Deutschen unsicher sind, ob die Uhr nun eine Stunde vor- oder zurückgestellt wird.
Also noch einmal kurz erklärt: Im Frühling wird die Zeit vorgestellt und im Herbst wieder eine Stunde zurück. Die MEZ (Mitteleuropäische Zeit) sprang am Sonntag genau um 01:59:59 um eine Stunde auf 03.00.00 Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ). Die Atomuhr, von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig programmiert, sendet über den Sender Marinflingen bei Frankfurz jeweils das Signal.
Der Geschichtliche Hintergrund der Zeitumstellung diente ursprünglich des Versuches der Energieeinsparung, als deren Ursprung Benjamin Franklin (1706-1790) dient. Im Jahr 1874 kritisierte der amerikanische Erfinder und Politiker über “die Kosten des Lichts” in einer Denkschrift den zu hohen Verbrauch an Kerzen und forderte, zu einer besseren Ausnutzung der natürlichen Helligkeit, eine Zeitumstellung. Nun, wie es immer so ist, dass für ansatzweise gute Dinge viel Zeit ins Land gehen muss, so war auch hier die Dauer nicht untätig, denn es dauerte mehr als einhundert Jahre, bis die Zeit im Sommer in den ersten Staaten umgestellt wurde.
Im Jahr 1916 reihte sich auch Deutschland in die Reihe der “Zeitumsteller” ein, jedoch nicht etwa aufgrund der Kosteneinsparung, geschweige denn wegen des Klimaschutzes, welcher meines Wissen damals noch ein Fremdwort war, sonern aufgrund dessen, dass während des Ersten Weltkrieges der Strom knapp war, und aufgrunddessen war der Hintergrund nichts aderes, als dass das Kaiserreich eine bessere Ausnutzung der Beschäftigten in der Rüstungsindustrie durch längeres Tageslicht ausnutzen wollte. Im Zweiten Weltkrieg wurde durch die Machthaber in Berlin die Sommerzeit 1940 erneut eingeführt, wol aus denselbe Gründen. Die Sommerzeit galt bis zum Jahr 1949, im Notjahr 1949 entstand die “Hochsommerzet”, im Rahmen derer die Uhren sogar für Mai bis Juni um noch eine weitere Stunde vorgestellt wurden.
Früher aufstehen musten die Deutschen im Frühjahr erst wieder von 1980 an. Damit waren die Deutschen, zeitgleich mit der damaligen DDR, anderen Ländern der Zeit voaus, als die Sommerzeit unter dem Eindruck der Ölkrise von 1973 diese einführte. Das Zielgesetz “für eine besere Asnutzung der Tageshelligkeit” hatte zum Hauptgrund das Energiesperen. Damals errechneten Experten einen Rückgang des Stromverbrauchs von etwa 0,15 Prozent.
Liest sich ja gut, jeoch brennen nach Erkenntnissen des Bundesumweltamtes während der Sommerzeit weniger Glübirnen, aber morgens wird dafür mehr geheizt, denn wer morgens früher aufsteht, dreht insbesondere im zumeist noch kühleren Monat April eher am Thermostat, wordurch der Energieverbrauch insgesamt sogar noch ansteige. Zudem wird das Auto, um die Helligkeit zu nutzen, mehr genutzt, was zu einem höheren Benzinverbrauch tatt der Einsparung von knappem Öl führt.
Der “Zeit-Diebstahl” lässt müde Menschen über eine Art “Mini-Jetlag” mit schlechtem Schlaf sowie über Schwankungen der Herzfrequenz und Konzentrationsproblemen klagen, da der Körper durch die so genannte innere Uhr noch nicht geweckt wurde. Sogar von vermehrte Autounfällen wird berichtet. Dem gegenüber wurde die aus der Landwirtschaft verlautende Kritik mittlerweile leise. Melker müssten zwar früher aus den Federn als sonst, jedoch blieb der anfänglich befürchtete Rückgang der Milchproduktion aus. Die Bauern umgehen das Problem ganz einfach, indem sie ihren Kühen einfach ein paar Tage mehr Zeit geben.