Energieblog
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Krebsrisiko durch Atomkraft?
In der vergangenen Woche ging das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit einer Studie an die Öffentlichkeit. Laut dieser Studie sind Kinder, die im Umkreis eines Kernkraftwerkes aufwachsen, einem erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt.
Genauer ergab die vom Deutschen Kinderkrebsregister durchgeführte Studie, dass im Umkreis von 5 Kilometern um deutsche Atomreaktoren 77 Kinder unter 5 Jahren an Krebs erkrankten, davon 37 speziell an Leukämie, also Blutkrebs. Im statistischen Bundesdurchschnitt dürften es allerdings nur 48 unter fünfjährige Krebspatienten und 17 an Leukämie Erkrankte sein. Die Studie ist auf Untersuchungsergebnisse von 1980 bis 2003 aufgebaut.
Der Präsident des BfS, Wolfram König erklärte zudem, das Ergebnis passe zu ähnlichen Untersuchungen, die weltweit durchgeführt wurden.
Mit dem Ergebnis in dieser Form hatte König jedoch nicht gerechnet: „Überraschend ist, dass nachweislich, das Risiko für Kinder, an Leukämie zu erkranken, umso größer ist, je näher sie am Reaktor wohnen.“
Die Studie trifft, wie die Meisten ihrer Art, nicht nur auf Befürworter. Angeblich, so Bundesumweltminister Sigmar Gabriel in einer Pressemitteilung, sei das Ergebnis nicht mit dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand konform. Aus diesem ginge keineswegs ein größeres Krebsrisiko durch Atomkraftwerke hervor, die Strahlenbelastung müsse dafür tausendfach höher sein. Außerdem ginge aus der Studie nur die Statistik hervor und keinerlei Antworten zu den genauen Ursachen der Krebserkrankung.
Darum lässt Gabriel die Studie nun komplett prüfen, sowohl das Studienkonzept, als auch die Frage eines möglichen Ursachenzusammenhanges, erst danach wird entschieden, wie weiter gehandelt wird.
Bleibt also abzuwarten, ob die Studienergebnisse wirklich sauberer sind, als die Atomkraft selbst.